Aufgrund archäologischer Spuren weiß man, daß die Menschen seit der Urgeschichte und zu verschiedenen
Zeiten mehrere Gebiete um Donzenac bewohnt oder mindestens gekannt haben.
Der Ursprung von Donzenac ist nicht genau bekannt. Die Stadt soll um die Ländereien eines galloromanischen
Grundbesitzers erbaut worden sein, der der Stadt seinen Namen gegeben hat.
Donzenac hatte zwar - aufgrund seiner kriegswichtigen Lage - eine militärische Berufung; doch weiß man
nichts über seine eventuelle Rolle während des Feldzuges von Pépin le Bref, der im Jahre 765 mit der
Schlacht von Issandon (20 km von Donzenac entfernt) und dem Anschluß von der Aquitaine durch die Franken endete.
Im Jahre 1000 bestand Donzenac seit langer Zeit. Es gab schon eine Kirche, Dörfer in der Umgebung und man
betrieb Weinanbau.
Vom 10. bis 13. Jahrhundert stand Donzenac unter der Schirmherrschaft der Lehnsherren. Diese waren die Bischöfe
von Limoges, die Lehnsherren von Comborn, Turenne und Malemort. Einige der genannten schmückten sich mit dem
Titel der "Barone von Donzenac".
Um das Jahr 1240 ernannte der König Saint Louis, der schon in Donzenac gewesen war, den Lehnsherrn von Donzenac
zum "Sénéchal du Limousin". Um diese Zeit auch gründeten Anhänger des Heiligen Franz
von Assisi das Franziskaner-Kloster; der Glockenturm wurde wahrscheinlich etwa später gebaut.
Mit dem Pariser Abkommen im Jahre 1259, das versuchte, dem franco-englischen Konflikt ein Ende zu setzen, gelangte
Donzenac unter englische Herrschaft. Die Kampfhandlungen des hundertjährigen Krieges zwischen England und
Frankreich begannen im Jahre 1237. Das Limousin wurde wieder - wie zur Zeit von Pépin le Bref - zu einer
Grenzzone, in der viele Schlachten stattfanden.
Die Vizegrafschaft von Limoges gehörte zu dieser Zeit dem Herzog der Bretagne. Mit seinem Tod entstand ein
neuer Konflikt zwischen den Königen Frankreichs und Englands. Der Vizegraf von Comborn trat für England
ein. Er wurde im Jahre 1343 durch eine kleine Gruppe von Söldnern - auch "Routiers" genannt -
angegriffen. An ihrer Spitze stand ein gewisser Bacon, der im Auftrag des Königs von Frankreich handelte.
Sie eroberten Donzenac, steckten die Stadt in Brand und verkauften das, was davon übrig geblieben war.
Im Jahre 1372 verkündete König Charles V. einen Beschluß, mit welchem er die Vorrechte der Stadt
und ihrer Einwohner bestätigte. Von da ab schloß sich Donzenac dem König von Frankreich an.
Im Jahre 1463 besuchte König Louis XI. Donzenac. Dieses war eine befestigte Stadt mit zahlreichen Toren und
vielen Adelshäusern. Das Schloß von La Robertie überragte - auf der Stadtmauer - die Ebene im Süden.
Um das Jahr 1530 bekam die Königin von Frankreich, Catherine de Médicis, Donzenac als Erbe. Im Jahre 1577
drückte sie dem Wachkapitän ihre Anerkennung dafür aus, daß Donzenac dem König immer
treu geblieben war. Man war mitten in den Religionskriegen und Donzenac war katholisch geblieben. Im selben Jahr
aber eroberte ein protestantischer Kapitän - Geoffroy de Vivans - im Auftrag des zukünftigen Königs
von Frankreich, Henri de Navarre, die Stadt und zerstörte einen Teil der Stadtmauer.
Im Jahre 1671 wurde der Orden der Büßer - ein bedeutender religiöser Orden - gegründet. Er
kaufte die Ruinen des Schloßes de la Robertie, restaurierte sie und ließ dort eine Kirche bauen.
Donzenac zählte zu dieser Zeit 1400 Einwohner.
Gegen Ende der Regierungszeit von Louis XV. führte die sich noch in Bau befindliche Königsstraße
Paris - Toulouse an Donzenac entlang. Papst Pius VII. nahm diese Straße, als er nach Rom zurückkehrte,
nachdem er das Konkordat 1813 mit Napoleon unterschrieben hatte.
Die Französische Revolution hinterließ wenige Spuren. In Donzenac gab es keinen Adel mehr. Das
Franziskaner-Kloster wurde enteignet, verkauft und allmählich zerstört.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts zählte Donzenac 3000 Einwohner, derzeit etwa 2000. Donzenac ist heute eine
als "Village Etape" bezeichnete Stadt an der Kreuzung der Autobahn Paris - Toulouse und der zukünftigen
Autobahn Bordeaux - Lyon.