"Limousin" Unsere
Partnerstadt Donzenac liegt in der geographischen Mitte, also „im Herzen“
Frankreichs, im Department Corrèze in der Region Limousin, das in der Flächenausdehnung
in etwa mit Oberbayern zu vergleichen ist. Das Limousin ist in die drei
Departments Haute-Vienne, Creuze und Corrèze unterteilt, die alle drei nach
durchfließenden Flüssen benannt sind. Der Name der Region leitet sich von dem
ehemals dort mächtigen gallischen Volksstamm der Lemiviker ab. Die
abwechslungsreiche Landschaft besteht aus Hochebenen, die bis auf 1000 Meter
ansteigen, Hügellandschaften mit Steilfelsen und tief eingeschnittenen Tälern
sowie Heidelandschaften. Typisch für das Limousin sind feuchte Winter und eine
üppig grüne Landschaft. Allerorten glitzern kleine Wasserläufe und Teiche,
wechseln Talmulden mit kleinen Waldstücken ab. Der Bau mehrerer Talsperren hat
den Charakter der Landschaft verändert, doch die drei Konstanten Granit, Wald
und Wasser sind erhalten geblieben. Mit knapp 750.000 Einwohnern
ist das Limousin die in Frankreich am schwächsten besiedelte Region und war lange ein
reines Agrargebiet, das hauptsächlich von der Viehzucht lebte. Auf Grund der
nicht immer optimal verlaufenden Wirtschaftsumstrukturierung, wählte ein großer
Teil der Bevölkerung
seinen Arbeits- und Wohnsitz in der Nähe von Paris.
Vor allem Dörfer und Kleinstädte waren von dieser Landflucht betroffen.
Moderne Verfahren in der Landwirtschaft
und der Tourismus,
der sich in letzter Zeit im Limousin entwickelte, wirken diesem Prozess heute
entgegen. Auch
wenn die Eisenbahn- und Autobahnverbindungen in den letzten Jahrzehnten stark
verbessert wurden, hat das Limousin dank seiner traditionell ungünstigen
Verkehrslage viele landwirtschaftliche und kulturelle Eigenheiten bewahrt. Die
Meisterwerke der romanischen
und gotischen
Baukunst,
pittoreske Dörfer und Städte sowie die ausgezeichnete traditionelle Küche bieten genügend Möglichkeiten,
den Aufenthalt in der Region vielfältig zu gestalten. Zu den außergewöhnlichen
Sehenswürdigkeiten zwei Beispiele: das liebliche Tal der Dordogne, einem der längsten
Flüsse Frankreichs (500 km), der als der schönste gilt, und die außergewöhnliche
Wallfahrtsstadt Rocamadour, die im Mittelalter eine Hochburg der Christenheit
war. Zu den großen
Reformen der französischen Regierung nach dem 2. Weltkrieg gehörte die
Dezentralisierung der französischen Staatsmacht. Dies geschah durch die
Aufwertung der 22 Regionen (+ 4 in Übersee) als eigenständige Gebietskörperschaften.
Seit 1986 haben die Regionen, so auch das Limousin, eine direkt gewählte
parlamentarische Vertretung. Dass alle Wege in Frankreich aber trotz aller
Dezentralisierungsbemühungen weiterhin nach Paris führen, ist auch Ende 2005
eine Wahrheit im Zentralstaat Frankreich. 28,3 % des Bruttoinlandsproduktes
entfallen auf den Großraum Paris. Den geringsten Beitrag hierzu leistet
(abgesehen von Korsika) die Region Limousin mit gerade mal 1 %. |