"Stadtverwaltung Donzenac" Jede französische
Stadt verfügt über einen Gemeinde- bzw. Stadtrat. Bei Gemeinden unter 3.500
Einwohnern (wie Donzenac) wird dieser über eine Vorschlagsliste gewählt. In
der ersten Sitzung des Gemeinderats wählt dieser dann aus seiner Mitte den Bürgermeister.
Er bereitet die Beschlüsse des Gemeinderats vor und setzt sie um. Die vielfältigen
Aufgaben des Bürgermeisters von Donzenac sind denen unseres 1. Bürgermeisters
vergleichbar. Anders jedoch ist u.a., daß ihm auch die Gemeindepolizei direkt
unterstellt ist. Dem Bürgermeister sind Stellvertreter zugeordnet, die ihn bei
seiner Arbeit unterstützen. ·
Landwirtschaft und Umwelt (M.
Patrick Constanty) ·
Finanzen und wirtschaftliche
Entwicklung (M. Bernard Lacoste) ·
Kultur, Veranstaltungen,
Vereinsleben (M. Jean-Luc Semblat) ·
Sozialangelegenheiten, Familie,
Schulwesen, Einwohner (Mme Christine Migot) ·
Bauamt, Straßenbauamt, Elektrizität,
Wasser, Sanierungen (M. Michel Chantalat) Die 12
Stadträte sind in der Regel in zwei unterschiedlichen Ausschüssen vertreten. Im
Gegensatz zum deutschen Steuersystem liegt in Frankreich der Schwerpunkt der
Besteuerung nicht auf der direkten Besteuerung durch die Einkommensteuer (rund
12 Mio. Haushalte liegen unter der Bemessungsgrenze), sondern auf der indirekten
Besteuerung über die Umsatzsteuer (19,6 %) und einer vergleichsweise hohen Körperschaftssteuer.
Die Gebietskörperschaften haben das Recht, lokale Steuern zu erheben und werden
zusätzlich durch die Zuweisung eines Teils der nationalen Steuern unterstützt
(über 50 % des Staatshaushalts fließt in die Gemeinden). Innerhalb der
gesetzlichen Grenzen haben die Gemeinden Gestaltungsraum bei der Festlegung der
Höhe sowie der Bemessungsgrundlage von Steuern. Zu den
direkten Steuern, die einen Gemeindehaushalt finanzieren, gehören ·
Gewerbesteuer ·
Grundsteuer ·
Wohnungssteuer (wird
in Deutschland nicht erhoben) 1995 war
der Stadtrat unter Monsieur Laporte u. a. mit dem Vorsatz angetreten, die
steuerliche Belastung der Bevölkerung auf einem vertretbaren Niveau zu halten.
Diese Verpflichtung konnte eingehalten werden. Obwohl sowohl in die
Infrastruktur als auch in die kommunalen Einrichtungen der Stadt sehr viel
investiert wurde, stiegen die kommunalen Steuern in den vergangenen 10 Jahren im
Schnitt nur um 0,3 % und liegen damit erheblich unter der Inflationsrate in
Frankreich. Wohnsitz
Grund (bebaut)
Grund (unbebaut)
Gewerbesteuer 9,834 %
18,016 %
86,7 %
12,92 % Die nötige
Verschuldung fällt mit 16 % der Einnahmen eines Jahres (2005) moderat aus und
war nötig, um die Modernisierung der Stadt voranzutreiben. Die
Gemeindehaushalte werden von regionalen Rechnungshöfen kontrolliert, die u. a.
darüber wachen, daß keine defizitären Haushalte erstellt werden (was im
Gegensatz zum Staat den Gemeinden nicht erlaubt ist). Die Bürger
werden über die Arbeit des Stadtrats (Sitzungsprotokolle) über die regionale
Presse, zum Beispiel die Briver Zeitung „La Montagne“, und über Aushänge
im Stadtgebiet informiert. Eine monatliche Information wie unser Amtsblatt gibt
es nicht. Jeweils zum Jahresende bringt die Stadt jedoch eine ca. hundertseitige
gebundene Broschüre heraus, das „Bulletin Municipal“, die jeder Haushalt
kostenlos erhält und in der das gesamte Stadtleben des abgelaufenen Jahres ausführlich
dokumentiert ist. |