Partnerschaftskreis Donzenac - Wolframs-Eschenbach e. V.
Titel

Beitrag im Amtsblatt 2006-09 der Stadt:
"Simone Chevalier"

Jeder, der auch nur am Rande in den vergangenen sieben Jahren mit der Städtepartnerschaft mit Donzenac zu tun hatte, kennt Simone Chevalier. Sie hat nicht nur in Donzenac eine Schlüsselstellung inne, und ist dort Dreh- und Angelpunkt aller Aktivitäten im Zusammenhang mit der Partnerschaft, sondern sie ist auch für uns in Wolframs-Eschenbach die wichtigste zentrale Anlaufstelle für jedermann. Ohne ihre unermüdliche Unterstützung, Ihren Rat und ihre Vermittlung wären die gegenseitigen Besuche und Austauschaktivitäten undenkbar, und das von der ersten Stunde an. In diese Rolle wuchs sie eher zufällig hinein, als einzige in Donzenac wohnhafte deutsche Staatsbürgerin!

Aufgewachsen im schwäbischen Böblingen lernte Simone während ihrer Ausbildung zur Elektromechanikerin in Berlin ihren späteren Mann Bernard Chevalier kennen, der aus der Nähe von Donzenac stammt. Dieser war über das Militär nach Deutschland gekommen und in Berlin hängen geblieben. Die ersten Jahre verbrachte das Paar in Berlin, wo auch zwei Söhne zur Welt kamen. Bernard Chevalier war im technischen Umfeld für unterschiedliche deutsche Firmen tätig. Nach Berlin folgte eine vierjährige Zwischenstation in Paris, wo der dritte Sohn zur Welt kam. Dann ergab sich die Möglichkeit - wiederum für eine deutsche Firma - nach Brive im Limousin zu wechseln. Schon ganz zu Beginn ihrer Bekanntschaft mit Bernard hatte Simone während eines Urlaubs Donzenac kennengelernt und sich sofort in diesen reizenden Ort verliebt. So fiel bei der Suche nach einem endgültigen Domizil die Wahl auf Donzenac, wo sich die Familie 1993 niederließ.

Simone hatte sich von Beginn an ehrenamtlich in Donzenac engagiert. Bürgermeister Monsieur Laporte hatte sie über das Partnerschaftskomitee kennen gelernt, das in Donzenac bereits gegründet war, bevor überhaupt klar war, mit welcher europäischen Stadt sich eine Partnerschaft ergeben würde! Nachdem der damalige Bezirkstagspräsidenten Gerd Lowasser die Partnerschaft zwischen Wolframs-Eschenbach und Donzenac vermittelt hatte, war es Simone Chevalier, die 1998 im Auftrag von Monsieur Laporte mit einer kleinen Delegation nach Wolframs-Eschenbach reiste, um die ersten Kontakte zu knüpfen.

Als sich Monsieur Laporte im Jahre 2001 zum zweiten Mal als Bürgermeister zur Wahl stellte, schlug er Simone Chevalier vor, als europäische Kandidatin für den Stadtrat zu kandidieren - er wollte damit ein Zeichen setzen. Zu aller, besonders ihrer eigenen großen Überraschung, und zur Freude von Monsieur Laporte, wurde sie auf Anhieb als Deutsche in den Stadtrat von Donzenac gewählt!

Neben ihrer Tätigkeit im Stadtrat liegen ihr ganz besonders die Aufgaben als Mitglied im Vorstand des Partnerschaftskomitees am Herzen. Mit unermüdlichem Einsatz kümmert sie sich um alle Belange der Partnerschaft und vermittelt mit leiser Diplomatie zwischen den Kulturen. Mit ihrer zurückhaltend freundlichen Art hat sie hier bei uns in „Wolframs“ viele Freunde gewonnen. Anlässlich des Besuchs in Donzenac im vergangenen Mai hatte Bürgermeister Anton Seitz in einer Ansprache die Verdienste von Simone um die Partnerschaft gewürdigt – war sie doch auch all die Jahre hindurch für ihn die unverzichtbare Dolmetscherin.

Michel Chantalat,

Präsident des Partnerschaftskomitees von Donzenac sowie Stadtrat und Stellvertreter des Bürgermeisters, hielt sich Anfang August mit seiner Frau zu einem Privatbesuch in Wolframs-Eschenbach auf. Auf Einladung unseres Bürgermeisters nahm das Ehepaar an der Stadtratsitzung vom 9. August teil, die beide mit großem Interesse verfolgten. Besonders beeindruckt zeigte sich Michel Chantalat von der Biogasanlage in Gerbersdorf, die am Rande der Diskussion um einen neuen Schweinestall zur Sprache kam und deren Funktionsweise er sich genauestens auch vor Ort erklären ließ. Eine Anlage dieser Art war ihm von Frankreich her nicht bekannt. Während dieser Sitzung wurde auch der Bebauungsplan „Reuterner Straße“ vorgestellt. Abgesehen davon, dass die behördlichen Vorschriften in Frankreich weniger restriktiv seien, erläuterte er, verkauft die Kommune in der Regel den baureifen Grund an einen Privatinvestor, der dann auch Ansprechpartner für die Behörden ist – die Stadt sei somit entlastet. Verwundert hatte ihn übrigens, dass er im Sitzungssaal nur eine einzige Stadträtin entdecken konnte – in Donzenac gäbe es derer sieben!

Ingeborg Knaack





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