"Jacques Chirac" Obwohl 1932
in Paris geboren, hat der französische Staatspräsident Jacques Chirac als
Enkel eines Lehrers aus Sainte-Féréole, einer nur 10 km von unserer
Partnerstadt Donzenac entfernt liegenden Nachbargemeinde, doch seine Wurzeln und
Heimat in dem Department Corrèze im Limousin. Seinen Vater zog es nach Abschluss
einer Lehrerausbildung in der Corrèze in die Hauptstadt Paris, wo er erst in
einer Bank und dann in der Flugzeugindustrie schnell Karriere machte. Die Familie
blieb jedoch der Corrèze und dem Ort Sainte-Féréole immer verbunden. Jacques
Chirac verbrachte dort regelmäßig seine Ferien bei den Großeltern und spielte
mit den einheimischen Kindern. Noch heute trifft er gerne die Freunde der Jugend
und bekennt gerne, dass er in seinem Herzen ein „Corrèzien“ ist, auch wenn
er in Paris geboren wurde. Jedes Jahr zu Allerheiligen besucht er diskret und
ohne Sicherheitsstab das Grab seiner Eltern und Großeltern, die in Sainte-Féréole
begraben sind; Einheimische sind immer wieder überrascht, ihrem Staatspräsidenten
so unverhofft und ganz privat auf dem Friedhof zu begegnen. Auch die
politische Karriere Jacques Chiracs begann 1967 in der Corrèze mit einem
Abgeordnetenmandat für die Haute Corrèze unter der Regierung von Georges
Pompidou. Er wurde zum Stadtrat von Sainte-Féréole gewählt und errang einen
Sitz im Verwaltungsrat des Departments Corrèze, deren Präsident er später
wurde. Die Corrèze verließ er erst, als er zum Bürgermeister von Paris gewählt
worden war. Der Einfluss
von Jacques Chirac auf die Corrèze im Verlaufe seiner politischen Karriere war
gewaltig: Er hat einige der größten Unternehmen Frankreichs angelockt, die
dort ihre Fabriken errichteten. Er sorgte für den Bau der beiden wichtigen
Autobahnen A20 und A89, die die lange vernachlässigte Corrèze aus ihrer
Isolierung holten. Unsere an der Kreuzung der beiden Autobahnen gelegene
Partnerstadt Donzenac profitiert von dieser hervorragenden Anbindung zur
Sicherstellung ihrer weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Dank zahlreich
bewilligter Subventionen in den vergangenen Jahren konnte auch die
Modernisierung Donzenacs vorangetrieben werden. Besonders verbunden fühlt sich
Chirac der Landwirtschaft in der Corrèze, zu deren Entwicklung er im Verlaufe
seiner unterschiedlichen politischen Mandate unermüdlich beigetragen hat. Madame
Chirac ist ebenso um die Corrèze bemüht und dort politisch engagiert: Sie ist
Stadträtin in Sarran und Präsidentin der Haute Corrèze. 1998 gelang es ihr,
Hillary Clinton in die Corrèze zu holen, für die Einheimischen noch immer das
Ereignis der letzten Jahre – nur mit Mühe passierte der verdunkelte, sieben
Meter lange, schwarze Cadillac die engen Dorfgassen der Haute-Corrèze. 1999
empfing das Ehepaar Chirac auf Schloss de Bity den chinesischen Staatspräsidenten
Jiang Zemin zu einem Privatbesuch. Im kleinen
Sarran hat Präsident Chirac ein Museum eröffnet, in welchem seine kostbaren
Geschenke aus aller Welt, die er im Laufe seiner politischen Karriere erhielt,
ausgestellt werden und das jährlich hunderttausend Besucher anzieht. Wie
verbunden das Ehepaar Chirac der Corrèze ist, zeigt auch, dass der Bürgermeister
von Donzenac, Monsieur Laporte, für die feierliche Einweihung des kürzlich
fertiggestellten neuen Altenheims Madame Chirac gewinnen konnte. Ingeborg Knaack |