Partnerschaftskreis Donzenac - Wolframs-Eschenbach e. V.
Titel

Beitrag im Amtsblatt 2006-10 der Stadt:
"Jacques Chirac"

Obwohl 1932 in Paris geboren, hat der französische Staatspräsident Jacques Chirac als Enkel eines Lehrers aus Sainte-Féréole, einer nur 10 km von unserer Partnerstadt Donzenac entfernt liegenden Nachbargemeinde, doch seine Wurzeln und Heimat in dem Department Corrèze im Limousin. Seinen Vater zog es nach Abschluss einer Lehrerausbildung in der Corrèze in die Hauptstadt Paris, wo er erst in einer Bank und dann in der Flugzeugindustrie schnell Karriere machte.

Die Familie blieb jedoch der Corrèze und dem Ort Sainte-Féréole immer verbunden. Jacques Chirac verbrachte dort regelmäßig seine Ferien bei den Großeltern und spielte mit den einheimischen Kindern. Noch heute trifft er gerne die Freunde der Jugend und bekennt gerne, dass er in seinem Herzen ein „Corrèzien“ ist, auch wenn er in Paris geboren wurde. Jedes Jahr zu Allerheiligen besucht er diskret und ohne Sicherheitsstab das Grab seiner Eltern und Großeltern, die in Sainte-Féréole begraben sind; Einheimische sind immer wieder überrascht, ihrem Staatspräsidenten so unverhofft und ganz privat auf dem Friedhof zu begegnen.

Auch die politische Karriere Jacques Chiracs begann 1967 in der Corrèze mit einem Abgeordnetenmandat für die Haute Corrèze unter der Regierung von Georges Pompidou. Er wurde zum Stadtrat von Sainte-Féréole gewählt und errang einen Sitz im Verwaltungsrat des Departments Corrèze, deren Präsident er später wurde. Die Corrèze verließ er erst, als er zum Bürgermeister von Paris gewählt worden war.

Der Einfluss von Jacques Chirac auf die Corrèze im Verlaufe seiner politischen Karriere war gewaltig: Er hat einige der größten Unternehmen Frankreichs angelockt, die dort ihre Fabriken errichteten. Er sorgte für den Bau der beiden wichtigen Autobahnen A20 und A89, die die lange vernachlässigte Corrèze aus ihrer Isolierung holten. Unsere an der Kreuzung der beiden Autobahnen gelegene Partnerstadt Donzenac profitiert von dieser hervorragenden Anbindung zur Sicherstellung ihrer weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Dank zahlreich bewilligter Subventionen in den vergangenen Jahren konnte auch die Modernisierung Donzenacs vorangetrieben werden. Besonders verbunden fühlt sich Chirac der Landwirtschaft in der Corrèze, zu deren Entwicklung er im Verlaufe seiner unterschiedlichen politischen Mandate unermüdlich beigetragen hat.

Es muss nicht verwundern, dass auch die Tour de France schon mehrmals durch die Corrèze geleitet wurde, damit Millionen von Zuschauen an den Bildschirmen die Heimat Chiracs kennenlernen. Im Juli des Jahres 2001 war der kleine Ort Sarran mit gerade mal 125 Einwohnern Etappenziel - das dortige Schloss de Bity ist Hauptsitz der Familie Chirac! Zufällig war es unser Jens Voigt, der diese Etappe gewann. 

Madame Chirac ist ebenso um die Corrèze bemüht und dort politisch engagiert: Sie ist Stadträtin in Sarran und Präsidentin der Haute Corrèze. 1998 gelang es ihr, Hillary Clinton in die Corrèze zu holen, für die Einheimischen noch immer das Ereignis der letzten Jahre – nur mit Mühe passierte der verdunkelte, sieben Meter lange, schwarze Cadillac die engen Dorfgassen der Haute-Corrèze. 1999 empfing das Ehepaar Chirac auf Schloss de Bity den chinesischen Staatspräsidenten Jiang Zemin zu einem Privatbesuch.

Im kleinen Sarran hat Präsident Chirac ein Museum eröffnet, in welchem seine kostbaren Geschenke aus aller Welt, die er im Laufe seiner politischen Karriere erhielt, ausgestellt werden und das jährlich hunderttausend Besucher anzieht.

Wie verbunden das Ehepaar Chirac der Corrèze ist, zeigt auch, dass der Bürgermeister von Donzenac, Monsieur Laporte, für die feierliche Einweihung des kürzlich fertiggestellten neuen Altenheims Madame Chirac gewinnen konnte.

Ingeborg Knaack





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