Partnerschaftskreis Donzenac - Wolframs-Eschenbach e. V.
Titel

Beitrag im Amtsblatt 2006-12 der Stadt:
"Weihnachten in Donzenac"

Obwohl auch in Frankreich die kommerziellen Interessen den religiösen Charakter des Festes etwas überlagern, ist Weihnachten auch dort das wichtigste Familienfest des ganzen Jahres und unterliegt den gleichen Wandlungen des Zeitgeistes. Die Mitglieder des Partnerschaftskreises wird es nicht wundern zu erfahren, dass kein anderes Land in Europa so viel Geld für Weihnachtsgeschenke ausgibt wie Frankreich, denn auch wir sind immer wieder Begünstigte dieser Großzügigkeit unserer Freunde in Donzenac!

In der Vorweihnachtszeit erstrahlt auch Donzenac in festlichem Lichterglanz, der von Jahr zu Jahr großartiger wird. Der Nikolaus kommt zwar nicht am 6. Dezember zu den Kindern, ist aber aus Plastik allerorts sichtbar und damit beschäftigt, die Fassaden hochzuklettern, um in den Schornstein einzusteigen (was man in den letzen Jahren auch in Deutschland beobachten kann). Auf dem Rücken trägt er keinen Sack, sondern eine Steige, wie sie für die Weinlese Verwendung findet (traditionell, aber man sieht auch zunehmend Säcke). Adventskränze mit vier Kerzen sind nicht gebräuchlich.

Am 24. Dezember wird in Frankreich meist noch den ganzen Tag gearbeitet. Erst in den Abendstunden beginnen die Feierlichkeiten. Nach der so genannten Mitternachtsmesse, die in Donzenac um 22:00 Uhr stattfindet, geht man geschlossen nach Hause, manchmal auch in ein Restaurant, wo dann das großartige Festessen mit viel Fröhlichkeit begangen wird (Donzenac-Reisende haben kein Problem damit, sich nächtliche Essen vorzustellen!). Nach der Suppe und den Entrées wird eine mit Maronen gefüllte Weihnachtsgans verspeist (aber auch Delikatessen wie etwa Gänseleber, gebratener Truthahn und Austern gereicht). Der traditionelle bûche de Noël (Weihnachtskuchen in Form eines Holzscheites), ein mit Buttercreme gefüllter Biskuitkuchen, bildet den glanzvollen Höhepunkt und oft auch Abschluss der Familienfeier an Heiligabend.

Der Weihnachtsbaum ist festlich geschmückt und davor eine Krippe aufgestellt. Die Bescherung findet allerdings erst am nächsten Morgen (25. Dezember) nach dem Aufwachen statt. Die Familienmitglieder stellen abends am Fuße des Weihnachtsbaums ihre Schuhe auf, und in der Nacht gelangt dann père Noël (Weihnachtsvater) durch den Schornstein ins Haus und legt seine Geschenke unter den Baum. Natürlich können die Kinder vor lauter Aufregung kaum schlafen und sind schon in aller Frühe unterwegs, ihre Geschenke zu entdecken. Erwachsene ohne kleine Kinder im Haus tauschen diese auch schon mal am Vorabend, aber dann erst nach Mitternacht aus. Am Weihnachtstag wird noch einmal festlich und köstlich gespeist, und tags darauf ist wieder ein normaler Arbeitstag (während wir noch den 2. Tag feiern dürfen).  

Glückwünsche zu Weihnachten an Verwandte und Freunde zu verschicken ist nicht üblich, man versendet diese lieber erst zum neuen Jahr.

Die Mitglieder des Partnerschaftskreises wünschen

joyeux Noël    frohe Weihnachten!

Ingeborg Knaack





© Copyright by: Partnerschaftskreis Donzenac - Wolframs-Eschenbach e. V. - Januar 2008 (sw)
Vereinsregister: Ansbach VR 200109 -
info@partnerschaftskreis-we.de